Open-Access-Publizieren im Bereich Lebenswissenschaften

نویسنده

  • Ursula Arning
چکیده

ZB MED – Leibniz Informationszentrum Lebenswissenschaften sieht sich als Partner für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Lebenswissenschaften im Bereich Open-Access-Publizieren (Volltexte und Forschungsdaten). Im Beitrag werden die verschiedenen Möglichkeiten des Publizierens bei ZB MED vorgestellt und die Vorteile des ZB MED-Publikationsportals dargestellt: Für den lebenswissenschaftlichen Fachbereich spezifische wissenschaftliche Zeitschriften, Kongress-Abstracts und -Poster können auf der ZB MED Publikationsplattform publiziert werden. Neu ist das Living-Handbook-Format, das es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den verschiedenen Disziplinen erlaubt, zitierfähige Lehrbücher online zu publizieren und bei Bedarf schnell zu aktualisieren. Dabei steht das ZB MED-Publikationsportal für wissenschaftliches Publizieren, ermöglicht durch professionelle Unterstützung bei den traditionellen wissenschaftlichen Publikationswegen, die die Qualitätssicherung z.B. durch Peer Review beinhalten. Auch werden konstant technische Neuerungen bereitgestellt, um aktuellen Anforderung des Open-Access-Publizierens wie z.B. Open Peer Review und kollaboratives Publizieren zu ermöglichen. Die Vergabe eines Persistent Identifiers für Texte und Forschungsdaten führt zu einer erhöhten Sichtbarkeit und dauerhaften Verfügbarkeit der Publikationen. Zum ZB MED-Publikationsportal gehört des Weiteren ein umfassender Beratungsservice, wie z.B. zur Gründung von OpenAccess-Journalen oder den Finanzierungsmöglichkeiten von Publikationsgebühren. Open-Access-Publizieren im Bereich Lebenswissenschaften Die ZB MED-Publikationsplattform Lebenswissenschaften ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften sieht sich als Partner für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Lebenswissenschaften im Bereich Open-Access-Publizieren (Volltexte und Forschungsdaten). ZB MED kann dabei auf eine über 10-jährige Erfahrung beim Publizieren von wissenschaftlichen Zeitschriften und Kongress-Abstracts aus dem medizinischen Bereich im Verlag GMS zurückgreifen. Die Publikationsplattform GMS wird von einer Vielzahl von medizinischen Fachgesellschaften für ihre begutachteten Forschungsergebnisse in Form von Journals, Kongresspublikationen und Forschungsberichten genutzt (Open Access gold). Dabei wurden einige der Zeitschriften beim Wechsel von Print zu Open Access unterstützt, wie es in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Informationsinfrastruktur in Deutschland bis 2020 empfohlen wird. Doch wird in verschiedenen Fachbereichen eine Open-Access-Publikation immer noch mit minderwertiger Qualität assoziiert, weil die Veröffentlichung augenscheinlich einfacher und günstiger ist als beim Print. Politik und Förderinstitutionen fordern jedoch seit einiger Zeit dezidiert Open-Access-Publikationen, z.B. in Programmen wie Horizont 2020. ZB MED ist aktiv in verschiedenen nationalen und internationalen Initiativen der Open-Access-Bewegung involviert, unter anderem in den Arbeitskreisen zu Open Access und Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft, der Schwerpunktinitiative Digitale Information der Allianz der Wissenschaftsorganisationen sowie Science Europe. Durch dieses Engagement konnte ZB MED aktuelle Entwicklungen zu Open Access aufgreifen und – seinem Auftrag als öffentlich-rechtliche Einrichtung entsprechend – abseits von kommerziellen Verlagen seinen Partnern, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Lebenswissenschaften, die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung stellen, damit diese ihre Forschungsergebnisse auf einer gesicherten und weltweit sichtbaren Plattform publizieren können. In enger Zusammenarbeit mit den Experten der jeweiligen Fachdisziplin gewährleistet ZB MED die Einhaltung aller wissenschaftlichen Standards einschließlich der Qualitätssicherung mittels Peer Review durch die Bereitstellung entsprechender technischer Lösungen. Es arbeitet aber auch stetig an Verbesserungen seiner Systeme, um Entwicklungen bezüglich des Publikationsprozesses wie z.B. kollaboratives Publizieren zu entsprechen. Zu den neuen Entwicklungen gehört z.B. auch das Living-Handbook-Format, bei dem Lehrbücher online publiziert werden. Dabei können abgeschlossene Kapitel bereits veröffentlicht werden, während andere Autorinnen oder Autoren noch an ihren Texten arbeiten. Auch ist es möglich, farbige Abbildungen, Graphiken, Tabellen, Audiomaterialien und Videos in die Texte einzubinden, ohne dass Mehrkosten entstehen. Einzelne Kapitel können bei Bedarf kurzfristig aktualisiert werden, ohne dass das ganze Buch eine Neuauflage erfährt. Dabei ist jedes Kapitel und die dazugehörigen Versionierungen dauerhaft auffindbar und zitierbar. Forschungsergebnisse können so anschaulich und zeitnah – und trotzdem den wissenschaftlichen Standards entsprechend – weltweit sichtbar publiziert werden. Mit seinem – für akademische Einrichtungen kostenlosen – DOI-Service leistet ZB MED dazu eine wichtige Voraussetzung. Innerhalb von DataCite, einem Konsortium zur Referenzierung von Forschungsdaten und wissenschaftlicher Literatur, ist ZB MED der nationale Ansprechpartner für wissenschaftliche Institutionen und Projekte (Datenzentren) aus den lebenswissenschaftlichen Fachbereichen für die DOI-Vergabe. 1 [Wi 12] Wissenschaftsrat (Hrsg.): Empfehlungen zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Informationsinfrastrukturen in Deutschland bis 2020. Berlin, 2012; http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2359-12.pdf (zuletzt abgerufen am 18.11.2014). 2 [Bu 14] Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Horizont 2020 im Blick: Informationen zum neuen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Bonn, 2014; http://www.horizont2020.de/ (zuletzt abgerufen am 18.11.2014). Eine weitere Publikationsmöglichkeit stellt ZB MED Autorinnen und Autoren sowie Herausgeberinnen und Herausgeber von fachlich relevanter wissenschaftlicher Literatur durch sein Fachrepositorium Lebenswissenschaften zur Verfügung (Open Access grün). Hochschulschriften oder Literatur, die bereits publiziert wurde und im Rahmen einer Zweitveröffentlichung als Open-Access-Publikation erscheinen soll, wird von ZB MED in seinem Repositorium gespeichert und archiviert, womit ihre Zugänglichkeit und Zitierbarkeit sichergestellt wird. Das Repositorium hat 2013 das Zertifizierungsverfahren der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) erfolgreich durchlaufen. Seit 2015 öffnet sich die neue ZB MED-Publikationsplattform allen Fachgebieten der Lebenswissenschaften. Somit können auch Kongressabstracts und -poster sowie wissenschaftliche Zeitschriften, die Forschungen und Berichte aus dem Bereich der Informatik in der Land-, Forstund Ernährungswirtschaft darstellen, publiziert werden. Abbildung: Skizze der ZB MED-Publikationsplattform Forschungsdatenmanagement und Publikationsberatung ZB MED bietet darüber hinaus seine Unterstützung und Beratung beim Forschungsdatenmanagement an. Dazu wird ein Schulungsund Beratungsangebot für Datenmanagerinnen und Datenmanager an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen aufgebaut und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bekommen bei der Planung eines effizienten Forschungsdatenmanagements von Beginn an Unterstützung. Dabei sind die Bestimmung relevanter Forschungsdaten in den Lebenswissenschaften und die Darstellung konkreter Möglichkeiten, Forschungsdaten referenzierbar zu machen sowie sie langfristig zu speichern, einige der Themen, die betrachtet werden. 3 [De 14] Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V.: Dini-Zertifikat, 2014; http://dini.de/dinizertifikat/liste-der-repositorien/ (zuletzt abgerufen am 18.11.2014). Weitere Fragen, die zu den Forschungsdaten und rund um das Thema elektronisches Publizieren und Open Access bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aufkommen, begegnet ZB MED durch einen neuaufgebauten und umfassenden Beratungsservice. Hier werden unterschiedliche Fragen rund um das Thema Open-AccessPublizieren aufgegriffen: Begriffe wie Open-Access-Erstund Zweitveröffentlichung werden erklärt und auf die damit verbundenen urheberrechtlichen Fragen eingegangen. Zudem wird insbesondere die Qualität von fachspezifischen Open-Access-Zeitschriften beleuchtet und auf Möglichkeiten zur Messung von Publikationsleistungen eingegangen (z.B. Journal Impact Factor oder Alternativen). Darüber hinaus wird auch bei Gründung bzw. Transformation von bzw. zu Open-Access-Journalen beraten. Die Beratung erfolgt sowohl in Form von FAQs als auch über persönliche Kontaktmöglichkeiten. Durch das Angebot von Train-the-Trainer-Seminaren wird außerdem Multiplikatoren an wissenschaftlichen Bibliotheken oder lebenswissenschaftlichen Fakultäten die Möglichkeit geboten, relevantes Wissen zu erwerben und dieses an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weiterzugeben. Mit diesem Publikationsund Beratungsangebot für die Lebenswissenschaften komplettiert ZB MED sein Angebot für den Wissenschaftskreislauf: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten durch ZB MED Unterstützung beim Suchen und Beschaffen der benötigten Fachliteratur. Zudem bekommen sie Hilfe beim Management ihrer Forschungsdaten und eine Plattform zur Verfügung gestellt, über die sie ihre Forschungsergebnisse sowie die erhobenen Forschungsdaten aktuell und zeitnah der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung stellen können. Diese Publikationen werden wieder in das Suchportal von ZB MED aufgenommen und dadurch sichtbar gemacht. ZB MED steht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Bereich der Lebenswissenschaften somit bei jedem Schritt ihrer Forschung unterstützend zur Seite. Literaturverzeichnis [Bu14] Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Horizont 2020 im Blick: Informationen zum neuen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Bonn, 2014; http://www.horizont2020.de/ (zuletzt abgerufen am 18.11.2014). [De14] Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V.: Dini-Zertifikat, 2014; http://dini.de/dini-zertifikat/liste-der-repositorien/ (zuletzt abgerufen am 18.11.2014). [Wi12] Wissenschaftsrat (Hrsg.): Empfehlungen zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Informationsinfrastrukturen in Deutschland bis 2020. Berlin, 2012; http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2359-12.pdf (zuletzt abgerufen am 18.11.2014).

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تاریخ انتشار 2015